Die Trends aus der Sicht führender Spezialisten
Was Zutrittskontrollsysteme heute können
Von der Integration intelligenter IoT-Technologien über biometrische Verfahren bis hin zu cloudbasierten Lösungen – innovative Systeme vereinen Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz. Auch was die Entwicklungsperspektiven angeht, hat die Branche einiges zu bieten.

In der dunklen Jahreszeit rückt das Thema Sicherheit verstärkt in den Fokus
Das leisten Zutrittskontrollsysteme heute
Durch Vernetzung und smarte Steuerung lassen sich Zugänge zentral und bequem verwalten, während KI-gestützte Funktionen für mehr Sicherheit sorgen. Biometrische Verfahren und mobile Zutrittskontrollen erhöhen den Komfort und reduzieren den Aufwand für Schlüsselmanagement. Gleichzeitig unterstützen energieeffiziente Systeme nachhaltiges Bauen. So schaffen moderne Zutrittskontrollsysteme echten Mehrwert.
Warum Zutrittskontrollsysteme für Installateure relevant sind
Für Elektroinstallateure bedeutet dies neue Chancen und Herausforderungen: Die Installation wird komplexer, bietet aber zugleich die Möglichkeit, modernste Technologien zu integrieren und so den Kunden massgeschneiderte, zukunftssichere Lösungen anzubieten. Dabei spielen Aspekte wie Benutzerfreundlichkeit, Energieeffizienz und Cybersecurity eine immer grössere Rolle.
Zentrale Trends auf einen Blick
Wichtige Entwicklungen sind die Vernetzung (Lokale Steuerung + Cloud), der Einsatz von Biometrie (vornehmlich Fingerabdruck), mobile Zutrittsrechte per App sowie KI-gestützte Anomalieerkennung. Hersteller setzen stärker auf modulare, skalierbare Systeme, die sich in bestehende Infrastrukturen (z. B. KNX) einbinden lassen. Energieeffizienz und Materialqualität gewinnen an Bedeutung — relevant für nachhaltiges Bauen.

ABB Welcome ist vollständig in ABB free@home integriert
Nahtlose Integration
Martin Vontobel von ABB hebt die Bedeutung nahtloser Integration hervor, damit Elektroinstallateure komplexe Systeme einfach planen und betreiben können. Die ABB Welcome Zutrittslösung ist vollständig in das Smart Home-System ABB free@home integriert und erlaubt zentrale Steuerung lokal, über das Smart Home oder per mobiler App; cloudbasierte Nutzung ist optional. Biometrie ist auf Fingerabdruck begrenzt, Gesichtserkennung wird aus Datenschutzgründen in der Schweiz eher kritisch gesehen. ABB setzt auf Energieeffizienz, modulare Anpassbarkeit und hohe Cybersecurity.

Legrand setzt mit BTicino auf einfache Integration in bestehende Smart-Home-Lösungen
Balance zwischen Komfort und Sicherheit
Juan Carlos Rodriguez von Legrand ergänzt dieses Bild und unterstreicht die Balance zwischen Komfort und Sicherheit: «Für uns ist wichtig, dass Zutrittslösungen sowohl intuitiv bedienbar als auch widerstandsfähig gegenüber Cyberrisiken sind. Nur wenn beide Seiten stimmen, akzeptieren Endkunden die Systeme.» Rodriguez betont die Rolle modularer, skalierbarer Systeme, die sich leicht in bestehende Elektroinfrastrukturen integrieren lassen.
BTicino Sprechanlagen sind vollständig in Smart-Home- und Smart-Building-Lösungen integrierbar und ermöglichen z. B. die Kombination mit Beleuchtung, Heizung oder Rollläden. Legrand setzt auf langlebige Komponenten, recyclingfähige Materialien, energieeffiziente Netzteile und ein modulares Design, das die Lebensdauer unserer Produkte verlängert.

Türsprechsystem und Gebäudeautomation KNX verbindet das Gira Touch-Display G1
Nutzerfreundlichkeit statt Funktionsüberfrachtung
Markus Biedermann von Gira betont die Rolle klassischer Gebäudeautomation: «Türsprachsystem und Gebäudeautomation KNX sind bei Gira seit langem Bestandteil einer Smart Home-Lösung.» Gira verbindet lokale Steuerung mit Cloud-Funktionalität, erlaubt Smartphone-Bedienung und integriert als biometrische Funktion einen Fingerabdruckscanner. Wichtig sei, Nutzerfreundlichkeit vor Funktionsüberfrachtung zu stellen: Viele Endkunden wünschten keine überladenen Features, sondern ein konsistentes Bedienkonzept. Gira ist «CradleToCradle»-zertifiziert und verfolgen damit soziale Fairness, Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit, Luft-, Klima-, Wasser- und Bodenschutz.

Hager setzt mit reinen Offline-Systemen und Verschlüsselung auf maximale Sicherheit
Notwendigkeit ganzheitlicher Sicherheitskonzepte
Maurizio Carriero von Hager unterstreicht die Notwendigkeit, Zutrittskontrollsysteme als Teil ganzheitlicher Sicherheitskonzepte zu denken. Damit setzt Hager konsequent auf höchste Sicherheit (offline und Verschlüsselung) und verzichtet bewusst auf Echtzeitüberwachung. Stand Heute ist das System nicht integriert. Eine Integration in das KNXSystem ist vorgesehen. Gleichzeitig setzt Hager auf einfache, wartbare Lösungen für den Alltag, die mobile Geräte unterstützen, ohne die Cybersecurity zu vernachlässigen.
Ausblick
Alle Experten sehen die zunehmende Bedeutung von KI-gestützten Funktionen zur Erkennung von Anomalien und zur Automatisierung wiederkehrender Abläufe. Cloud-Anbindung bietet Komfort und Fernsteuerung, gleichzeitig stellen Datenschutz und Resilienz gegen Cyberangriffe zentrale Anforderungen dar - nicht zuletzt wegen regulatorischer Vorgaben wie dem EU-Cyber-Resilience-Act. Nachhaltigkeit spielt ebenfalls eine Rolle: Materialgesundheit, Recyclingfähigkeit und Energieeffizienz werden in Produktentwicklung und Zertifizierungen berücksichtigt.
Fazit und Empfehlung
Moderne Zutrittskontrollsysteme vereinen Komfort und Sicherheit, erfordern aber fundierte Planung und IT‑Kompetenz. Wählen Sie modulare, integrierbare Lösungen, sichern Sie Systeme durch Verschlüsselung und klare Prozesse und setzen Sie auf einfache Bedienkonzepte.
Modulare Designs und energieeffiziente Netzteile reduzieren zudem die Betriebskosten und erhöhen die Akzeptanz bei Bauherren. Achten Sie bei der Produktauswahl daher auf langlebige Komponenten und Recyclingfähigkeit. Solche Kriterien werden zunehmend in Ausschreibungen und Zertifizierungen verlangt.
So liefern Sie Kunden langlebige, energieeffiziente und sichere Zutrittslösungen. Wir beraten Sie gerne.

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